Interview mit unseren Kollegen in der Zeitschrift „Fahrschule”

 

Oliver Frey
Geschäftsleitung von Educatio Digitale Lernsysteme, Herausgeber vom Programm Dreiv

Alexander Walter
Leiter Vertrieb von Educatio Digitale Lernsysteme, Herausgeber vom Programm Dreiv

 

Einen völlig neuen Ansatz bei den Lernsystemen für Fahrschulen, der Lernen wieder mehr Bedeutung geben soll, bietet Dreiv. Wie das Selbstlernen der Fahrschüler auch die Präsenzstunde voranbringt und was Peter Tschöpe und Michael Fingskes am Projekt reizte, erklären Oliver Frey und Alexander Walter.

 

Fahrschule: Der Markt der Lernsoftware in der Fahrausbildung ist gesättigt, warum kommt jetzt Dreiv?

Oliver Frey: Bei den vielen und auch sehr guten Führerschein-Apps stehen die Prüfungsfragen im Fokus: Der Lernprozess bedeutet, diese abzuarbeiten. Wir denken, dass digitales Lernen viel mehr Möglichkeiten bietet und haben einen ganz anderen Ansatz.

 

Welchen?

Frey: Dreiv führt die Fahrschüler durch alle Themen der Theorie, Stichwörter sind Medienvielfalt und Interaktivität. Abbildungen und Videos ergänzen Texte. Es ist ein strukturierter, gleichzeitig sehr abwechslungsreicher Lernprozess, in dem Inhalte und Zusammenhänge tiefer erklärt und reflektiert werden können, als durch die Beantwortung einzelner Prüfungsfragen.

 

Für diese Erklärung und Reflexion ist ja der Theorieunterricht da, oder?

Frey: Wenn Zeit dafür bleibt, nach der Vermittlung all der Inhalte. Fahrlehrer fokussieren auf die aus ihrer Sicht wichtigsten Themen. Vieles kommt zeitlich aber zu kurz. Die Ausbildungsordnung sieht deswegen das Selbstlernen der Fahrschüler vor. Dreiv ergänzt und vertieft, was man in der Fahrschule lernt.

 

Was unterscheidet Dreiv von Lern-Apps?

Alexander Walter: Prüfungsfragen spielen bei uns bewusst eine ergänzende Rolle im Lernprozess, im Mittelpunkt soll ein Wissenstransfer stehen. Gemeinsam mit Fahrschulen wollen wir Lernen wieder mehr Bedeutung geben.

 

Fahrschulen erleben turbulente Monate. Wollen sie sich auch mit der Bedeutung von Lernen gerade jetzt beschäftigen?

Walter: Blended Learning in der Fahrausbildung wird seit geraumer Zeit diskutiert. In den letzten Monaten betrachtet man das vielleicht unter neuen Gesichtspunkten. Theorieunterricht findet vielerorts gar nicht oder nur online statt. Das macht effizienten Wissens transfer für Fahrlehrer sehr schwer, unter Umständen unmöglich. Es gibt einen riesigen Rückstau, die wartenden Fahrschüler kann man mit einem motivierenden Selbstlernangebot am Ball halten. Diese Rückmeldung bekommen wir von Fahrschulen in den letzten Wochen.

 

Bieten Sie Online-Unterricht an?

Walter: Nein, wir sind ja keine Fahrschule. Wir wollen die Arbeit der Fahrschulen mit einem effizienten und motivierenden Lernsystem für Fahrschüler unterstützen. Ob der Unterricht live oder online stattfindet, selbstständige Vertiefung wird an Bedeutung gewinnen.

 

Ihre Kunden sind also die Fahrschulen.

Walter: Genau. Fahrschulen können gemeinsam mit ihren Fahrschülern Dreiv sechs Monate lang kostenlos testen. Sie können unseren Ansatz kennenlernen und entscheiden, wie sie davon am besten profitieren. Dieser Austausch ist auch für uns extrem wertvoll, die Anregungen und Verbesserungsvorschläge fließen in unsere zukünftigen Entwicklungen ein.

 

Wie motiviert Dreiv die Fahrschüler zum Lernen?

Frey: Interaktivität, Medienvielfalt und Struktur. Lernen ist für junge Leute selbstverständlich, täglich und nicht nur in der Schule. Sie nehmen jeden Tag Informationen auf und eignen sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten an. Wir müssen ihnen einfach die Informationen so bereitstellen, wie sie diese am besten aufnehmen. Dass sie etwa zwischen verschiedenen Medien wählen und die Themen im eigenen Tempo bearbeiten können. Und natürlich muss es eine klare Struktur geben. Die jungen Führerscheinanwärter wollen nicht bespaßt werden, sondern effizient ihr Lernziel erreichen.

 

Was bedeutet die Arbeit mit Dreiv für Fahrlehrer?

Walter: Vor allem, dass sie im Unterricht gezielt auf die Themen eingehen können, die sie persönlich vermitteln wollen. Einfach, weil sie sich darauf verlassen, dass die Schüler den Rest zu Hause lernen können. Das ist eine Riesenchance, die Qualität des Unterrichts sowie die Nähe zum Kunden noch weiter zu verbessern. An den bisherigen Methoden müssen Fahrlehrer nichts ändern, sie haben nur mehr Zeit, diese am besten umzusetzen. Das ist das zentrale Ziel, das wir und die Autoren des Lernmaterials erreichen wollen.

 

Mit Peter Tschöpe und Michael Fingskes haben Sie zwei renommierte Fachleute in Ihren Reihen. Wie konnten Sie sie für die Aufgabe gewinnen?

Frey: Beide haben sich immer dafür engagiert, die Fahrlehrerschaft dabei zu unterstützen, durch eine bessere Fahrausbildungdie Straßen sicherer zu machen. Bei der Gestaltung eines innovativen Lernsystems mitzuwirken, welches Fahrschulen ermöglicht, sich zukunftssicher aufzustellen und noch mehr auf ihre Fahrschüler eingehen zu können, hat sie von Anfang an gereizt. Sie haben als externe Berater mit ihrer Erfahrung und ihren Einblicken Dreiv maßgeblich geformt. Es steckt viel Herzblut in ihrer Arbeit.

Wie ist der Rest des Teams aufgestellt?

Frey: Im Vertrieb und Support arbeiten sechs ehemalige Fahrlehrer beziehungsweise Fahrschulmitarbeiter. Es ist uns wichtig, unseren Kunden von Anfang an kompetent und partnerschaftlich zur Seite zu stehen. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit unseren Partnerunternehmen. Ich denke, bei Dreiv ergänzen sich Fahrschulkompetenz und Erfahrung mit digitalen Lernsystemen sehr gut.

 

Wie geht es für Dreiv weiter?

Walter: Jeden Tag melden sich Fahrlehrer zum unverbindlichen Ausprobieren des Lernkurses Klasse B an, was uns natürlich sehr freut. Interessierte Fahrschulen können sich bei uns einen Account anlegen, mit dem sie Dreiv auch ihren Schülern zur Verfügung stellen können. Unser kostenloses Kennenlern angebot gilt bis zum 30. September 2021. Wir erweitern unser Portfolio um weitere Klassen, im ersten Schritt um Klasse A. Für digitale Lernkurse in Fremdsprachen, die mehr als die Prüfungsfragen bieten, sehen wir ein Riesenpotenzial. Wir stehen am Anfang einer spannenden Reise und brennen darauf, zur Zukunft der Fahrausbildung unseren Beitrag zu leisten.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

„Wenn man schülerorientierte Methoden wie Partnerarbeit oder Rollenspiele im Unterricht einsetzt, wird es schwierig, alle Themen ausreichend intensiv zu besprechen. Aber nur mit solchen Methoden macht der Unterricht den Fahrschülern Spaß. Bei Dreiv finden sie alles, was sie vertiefen oder eigenständig lernen müssen und das übersichtlich gegliedert und durch die vielen Interaktionsmöglichkeiten attraktiv aufbereitet.“
Michael Fingskes

 „Im Theorieunterricht ist die exemplarische Vertiefung wichtiger als die inhaltliche Vollständigkeit. Das Selbstlernen des Fahrschülers ist erforderlich und soll angeregt werden! Unser Ziel mit Dreiv: Fahrschülern Lernmaterialien an die Hand zu geben, mit denen sie den in der Fahrschule vermittelten Unterrichtsstoff zuhause vervollständigen und vertiefen. Dazu müssen auch zielgruppengerechte Medien zur Verfügung stehen. Es würde mich sehr freuen, wenn wir mit diesen Medien die Arbeit der Fahrlehrer wirksam unterstützen könnten.“
Peter Tschöpe