Erfahrungsbericht: 8. Deutscher Fahrlehrerkongress

Es ist natürlich immer schön, unsere Kunden persönlich zu treffen. Offensichtlich freute man sich, unter Kollegen sein zu dürfen und Freunde fast im Minutentakt begrüßen zu können. Die Vorträge wurden rege besucht und in den Pausen waren die Aussteller an ihren Ständen in viele Gespräche eingebunden. 


 

Und Dreiv musste sich dabei nicht verstecken. Es war für uns der erste Auftritt auf dieser großen Bühne und unser bunter und digitaler Stand hat viel Lob geerntet. Viele nahmen an unseren angebotenen Spielen mit großer Freude teil, das Smartboard mit dem Lernsystem war durchgehend ausgelastet und Pepper, unser Roboterassistent, war der absolute Liebling des Publikums. Manche fragten uns auch, was LED-Spielboden, Augmented Reality Videos und Roboter mit der Fahrausbildung zu tun haben. Unsere Antwort: Erst einmal nichts.




Dass man aber neue Wege sucht Inhalte zu präsentieren, Leute zur Teilnahme zu animieren und durch Digitalisierung zu motivieren, das hat aus meiner Sicht eine große Relevanz auch für die Fahrausbildung. Uns ist in Berlin all das gelungen und ich bin überzeugt, dass es Fahrschulen auch schaffen werden, wenn sie mutig sind, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten. 
Denn ein bisschen hatte ich das Gefühl, mit dem D-Wort werden immer noch eher Gefahren assoziiert, als Chancen. Man habe Angst, dass Digitalisierung die Fahrlehrer*innen überflüssig macht. Dass die Branche von Großkonzernen übernommen wird. Dass das Persönliche verlorengeht. Ich denke, das wäre nur dann eine Gefahr, wenn die Fahrlehrerschaft eine passive Opferrolle einnimmt und zuschaut, wie andere versuchen, den sehr wohl bestehenden Wunsch der jungen Kundschaft nach mehr Digitalem zu befriedigen.
 


 

Wenn man aber sinnvolle Konzepte erarbeitet, wird es sich zeigen, dass durch Digitalisierung mehr Zeit für Austausch und persönliche Betreuung der Fahrschüler*innen bleibt, zum Beispiel weil man den Schüler*innen mit Vorwissen im Theorieunterricht auf Augenhöhe begegnet. Dass man die eigenen Ressourcen effizienter nutzt, was dann in einem besseren Service für die Kunden niederschlägt, zum Beispiel durch kürzere Wartezeiten. Oder dass auch Schüler*innen, die Deutsch als Fremdsprache sprechen, dem Präsenzunterricht endlich folgen können.
 


 

Die Gespräche auf dem Fahrlehrerkongress stimmen mich optimistisch. Fahrschulen und Fahrlehrer*innen sind interessiert, neue Wege zu gehen und eine zeitgerechte Ausbildung anzubieten. Und wenn das so ist, wird an der Fahrlehrerschaft nicht „vorbeidigitalisiert”, sondern man leitet selbstbewusst den Wandel und kann sich auch beim nächsten Kongress, hoffentlich 2022, über positive Erfahrungen untereinander austauschen.

 

Gábor Faragó