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Stressbewältigung/ Prüfungsangst

Viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler gehen trotz guter bzw. sehr guter verkehrs- und fahrtechnischer Ausbildung/Vorbereitung mit folgender Einstellung in die Prüfung: „Ich werde die Prüfung sowieso nicht bestehen!“

Was bedeutet diese Aussage genau, was steckt dahinter?

Jeder Mensch hat Angst, das ist ganz normal! Angst ist ein Grundgefühl wie Freude, Wut und Traurigkeit. So wie jedes dieser genannten Gefühle, hat auch das Gefühl Angst einen tieferen biologischen Sinn. Aus Sicht der Evolution ist Angst mit einem „Überlebensprogramm“ gleichzusetzen, das den Menschen schützen bzw. beschützen soll. Begegnet man z.B. einem Säbelzahntiger, gibt uns die Angst sofort zu verstehen, dass es sich hier sicher nicht um ein niedliches Kätzchen handeln kann! In Sekundenschnelle werden in dieser Stressreaktion Hormone ausgeschüttet, die uns mehr Energie verschaffen um entweder zu flüchten oder anzugreifen.


Glücklicherweise gibt es in unseren Breitengraden keine Säbelzahntiger, jedoch trifft man auch hier auf andere gefährliche, angstauslösende Situationen. Was passiert, wenn Angst nicht mehr Schutz, sondern zur Belastung wird? Dann steht man vor einem großen Problem.


Vielleicht ist es hilfreich, Angst zu analysieren und sich mit diesem Gefühl auseinanderzusetzen. Teilweise ist Angst angeboren, teilweise antrainiert. Das Antrainieren von Ängsten geschieht im Allgemeinen über unsere Umwelt und findet immer auf drei Ebenen statt:

Auf der körperlichen Ebene:

Bei Angst läuft immer eine Alarmreaktion ab. Diese körperlichen Empfindungen sind jedoch unbedenklich, wie andere Gefühle auch z.B. Wut, Liebe, Trauer oder sexuelle Erregung. Auch die daraus resultierenden körperlichen Veränderungen sind normal und durchaus

Auf der kognitiven/emotionalen Ebene:

Unter „Kognitionen“ versteht man alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge. Das mentale Ergebnis bildet die Grundlage für unser Wissen, für unsere Einstellungen/Bewertungen, für unsere Überzeugungen und insbesondere für unsere Erwartungen. Menschen mit erhöhtem Angstpotential richten ihre Aufmerksamkeit besonders stark auf möglicherweise eintretende Gefahren. Durch häufiges Trainieren entsteht allmählich ein eingefahrenes Angstdenken, das dann automatisch abläuft. Allein schon der Gedanke an die Situation, löst die Angstreaktion aus.

Auf der Verhaltensebene:

Angst führt zu einer Verhaltensänderung. Die bedeutendsten Verhaltensänderungen sind Flucht oder Kampf; bei einer sehr großen Angst kann es auch sein, dass wir uns am liebsten einfach totstellen wollen.

TIPP: Eine große Stütze kann hier das eigene Selbstbewusstsein sein. Wer sich „selbst bewusst“ ist, kennt seine Stärken und Schwächen und kann diese ganz bewusst bei Angst einsetzen bzw. gegensteuern.

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